Auszeichnungen und Ehrungen des Wangener Kreises
Neben den bekanntesten Auszeichnungen, dem Taugenichts-Reise-Stipendium und dem Eichendorff-Literaturpreis (seit 1965), vergab bzw. vergibt der Wangener Kreis noch weitere Ehrungen und Preise. Die älteste Ehrung ist der Silingring - ein Wanderring, der erstmals 1942 an Gerhart Hauptmann verliehen wurde.
Die derzeitige Trägerin des Sillingrings ist Monika Taubitz (Meersburg). Zuvor wurde unter anderem Prof. Eberhard G. Schulz, Willibald Köhler und Arnold Ulitz mit dem Sillingring geehrt. Der Sillingring enthält einen in Gold und Silber gefassten dunkelgrünen Nephrit aus Schlesien - darin wurde der schlesische Adler eingraviert. Auf dem Ring ist außerdem das Wort Silling eingraviert - besser bekannt unter dem Namen Zobten oder Zobtenberg, bzw. im Schlesischen Dialekt Zotabarg (nach Paul Keller).
In Erinnerung an den schlesischen Dichter Paul Barsch (1860-1931) und an die Breslauer Dichterschule wurde bis Mitte der sechziger Jahre die Paul-Barsch-Plakette bzw. Paul-Barsch-Ehrengabe verliehen. Initiert wurde diese Auszeichnung von Marie Muthreich (1884-1961), der Witwe des Lyrikers und Erzählers. Ehrengaben erhielten Viktor Kaluza und Ruth Hoffmann.
Für journalistische Leistungen vergibt der Wangener Kreis den Gustav-Freytag-Journalisten-Preis (erstmalig 1975).
Ab 1969 wurde die Walter Meckauer/Max Lippmann-Medaille vergeben. Der erste Preisträger war der Schriftsteller, Lektor und Verleger Max Tau (Oslo); 1971 wurde die Medaille an Else Levi- Mühsam (Tochter von Paul Mühsam) sowie 1975 an den ehemaligen Breslauer Verleger Dr. Hans Y. Priebatsch (beide Jerusalem) vergeben.
Eine weitere Auszeichnung, die der Wangener Kreis vergibt, ist die Goldene Eherennadel des Wangener Kreises. Zuletzt wurden im Rahmen der 62. Wangener Gespräche in einer Feierstunde am 29. September 2012 Goldene Ehrennadel an Anne Wachter und Monika Taubitz (beide Meersburg) sowie an Walter Sterk (Wangen im Allgäu) vergeben.
Die Walter Meckauer/Max Lippmann-Medaille und die Goldene Ehrennadel entwarf der aus Breslau stammende Metalbildhauer Hermann Diesener (Bamberg).
Hermann Diesener (1900-1974) war es auch, der das Logo des Wangener Kreises entwarf: den Schlesischen Adler - von einigen älteren Mitgliedern humorvoll auch Pleitegeier genannt.